Bitcoin wird oft als digitales Gold betrachtet, das vor allem zur Wertaufbewahrung dient. Doch die Frage, ob man Bitcoin auch zum Bezahlen von Waren und Dienstleistungen nutzen sollte, ist ein spannendes Thema. In diesem Blogpost werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile, die mit der Verwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel verbunden sind – besonders aus der Perspektive eines deutschen Nutzers.
Vorteile von Bitcoin als Zahlungsmittel
Technologisches Verständnis
Einer der größten Vorteile, wenn du beginnst, mit Bitcoin zu bezahlen, ist, dass du dich zwangsläufig intensiver mit der Technologie dahinter auseinandersetzen musst. Du beginnst, das Konzept der Blockchain,
Bitcoin Mining,
Bitcoin-Adressen und Transaktionen sowie
digitale Wallets besser zu verstehen. Diese technische Auseinandersetzung ist besonders wertvoll, da du so nicht nur Bitcoin, sondern auch die zugrunde liegenden Prinzipien, die es von traditionellen Währungen und Banken unterscheiden, kennenlernst.
Eigenverwahrung (Self-Custody)
Ein weiterer Vorteil des Bezahlens mit Bitcoin ist, dass du dich mit der Eigenverwahrung auseinandersetzt. Während es möglich ist, Bitcoin über eine
Kryptobörse oder einen Broker auszugeben, empfiehlt es sich, die Bitcoins in einem eigenen Wallet zu verwahren – sei es in einem
Hardware-Wallet für maximale Sicherheit oder einem Software-Wallet für den einfacheren Zugang.
Die Auseinandersetzung mit der Selbstverwahrung stärkt dein Verständnis und gibt dir die Kontrolle über deine eigenen Coins, ohne auf Drittanbieter angewiesen zu sein.
Unterschied zwischen Wallet-Arten hier nachlesen
Spaß an Bitcoin-Transaktionen
Es klingt vielleicht simpel, aber viele finden es einfach aufregend, eine Bitcoin-Transaktion durchzuführen. Das Gefühl, innerhalb von Sekunden auch größere Beträge weltweit zu verschicken, ist faszinierend. Ob beim
Kauf eines Wassereises am Strand von El Salvador oder
bei der Konference Bitcoin Amsterdam – die Schnelligkeit und Einfachheit von Bitcoin-Transaktionen machen den Prozess angenehm und bereiten Freude.
Nachteile von Bitcoin als Zahlungsmittel
Steigende Kosten bei langfristigem Bitcoin-Wertzuwachs
Ein großer Nachteil besteht darin, dass eine heute getätigte Transaktion in der Zukunft teurer erscheinen kann, da Bitcoin im Vergleich zu Fiat-Währungen langfristig im Wert steigen könnte. Ein klassisches Beispiel ist der sogenannte “
Bitcoin-Pizzatag” von 2010, als ein Nutzer 10.000 Bitcoin für zwei Pizzen ausgab – heute wären diese Coins mehrere Hundert Millionen Dollar wert. Auch kleinere Transaktionen, wie der Kauf einer Pizza im Jahr 2017 für 15 Euro, können im Nachhinein als „verlorene Wertsteigerung“ empfunden werden.
Hier habe ich eine Pizza im Jahr 2017 mit Bitcoin gekauft. Im Endeffekt eine sehr teure Pizza, die mich mehrere hundert Euros gekostet hat.
Hohe Transaktionsgebühren
Eine Bitcoin-Transaktion kann zu Spitzenzeiten teuer werden, da die Gebühren im Netzwerk je nach Angebot und Nachfrage steigen. Während die
Bitcoin Transaktionsgebühren derzeit im Bereich von 1 bis 3 Euro liegen, können sie in stark frequentierten Zeiten auch deutlich höher ausfallen. Für kleinere Transaktionen, wie den Kauf eines Kaffees, sind solche Gebühren oft unpraktikabel. Eine Lösung dafür bietet das
Bitcoin Lightning Netzwerk, das kostengünstige und schnelle Transaktionen ermöglicht, ist jedoch noch nicht flächendeckend etabliert.
Komplizierte steuerliche Situation in Deutschland
Die steuerliche Situation stellt einen weiteren Nachteil dar. In Deutschland sind Gewinne aus Bitcoin
nach einem Jahr steuerfrei, jedoch können Verluste innerhalb dieses Zeitraums nicht angerechnet werden. Bei Transaktionen unter einem Jahr muss jede Transaktion als steuerliches Ereignis deklariert werden, was den Alltag unnötig kompliziert macht. Für häufige Zahlungen kann dies einen enormen Verwaltungsaufwand bedeuten, insbesondere wenn du regelmäßig kleinere Beträge ausgibst.
Empfehlenswert ist hier ein Tracking-Tool wie z.B. CoinTracking. Schaue dir gerne meine
CoinTracking Review an.
Fazit: Ist es sinnvoll, mit Bitcoin zu bezahlen?
Ob du Bitcoin als Zahlungsmittel nutzen solltest, hängt stark von deiner individuellen Situation ab. Wenn du Bitcoin bereits länger als ein Jahr hältst und keine steuerlichen Komplikationen befürchtest, kannst du durchaus in Erwägung ziehen, es für bestimmte Käufe zu verwenden – insbesondere, wenn es bei einigen Anbietern sogar Rabatte für Zahlungen mit Bitcoin gibt.
Für diejenigen, die Bitcoin weniger als ein Jahr halten oder die Komplexität der Steuererklärung vermeiden möchten, überwiegen jedoch die Nachteile. In den meisten Fällen ist es wahrscheinlich sinnvoller, Bitcoin zu halten (
HODL) und auf langfristige Wertsteigerungen zu setzen, statt es für alltägliche Zahlungen auszugeben.
Am Ende liegt die Entscheidung bei dir. Vielleicht probierst du es einfach einmal aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Aber bedenke, dass der größte Wert von Bitcoin oft in seiner langfristigen Wertentwicklung liegt.
