Können Aktien auf einer Wallet gespeichert werden?

Marco Schneekluth
15. April 2025 Aktualisiert: 17. April 2025
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In der Welt der Kryptowährungen ist das Thema digitale Selbstbestimmung ein zentrales Element. Viele Nutzer fragen sich daher: Kann ich Aktien genauso wie Bitcoin oder Ethereum auf meiner Wallet (oder auch Hardware Wallet) speichern? Die kurze Antwort lautet: Jein. In diesem Beitrag erkläre ich dir ganz genau, was dahintersteckt.

Aktien vs. Kryptowährungen – der fundamentale Unterschied

Zunächst einmal sollten wir verstehen, was eine Aktie eigentlich ist. Eine Aktie ist ein Unternehmensanteil. Wenn du eine Aktie hältst, bist du Miteigentümer eines Unternehmens – sei es Apple, Tesla oder ein anderes börsennotiertes Unternehmen. Du besitzt damit einen kleinen Anteil an den Gewinnen, Entscheidungen und am Wert dieses Unternehmens.

Kryptowährungen hingegen sind digitale Tokens, die keinen Anspruch auf ein Unternehmen oder dessen Gewinne gewähren – auch wenn oft ein zentrales Unternehmen hinter einem Krypto-Projekt steht. Bitcoin, Ethereum & Co. sind digitale, kryptografisch gesicherte Werte, die unabhängig von traditionellen Finanzintermediären verwaltet und gespeichert werden können – idealerweise auf deiner eigenen Hardware Wallet.

Verschiedene Hardware Wallets. Hier findest du einen Vergleich der Modelle.

Kannst du Aktien also auf einer Wallet speichern?

Die klassische Antwort lautet: Nein. Aktien sind Teil des „traditionellen Finanzsystems„. Sie werden von Banken, Brokern und Verwahrstellen verwaltet. Wenn du Aktien besitzt, sind sie in der Regel auf deinen Namen registriert und über ein Wertpapierdepot bei einem Finanzinstitut hinterlegt.

Ein Ledger, Trezor oder BitBox Hardware Wallet kann diese klassischen Aktien nicht speichern – denn Aktien sind keine „einzigartigen, digitalen Assets“ wie es Kryptowährungen sind. Anders als Kryptowährungen lassen sich echte Aktien nicht einfach auf eine Blockchain übertragen.

Tokenisierte Aktien – der „Ja“-Teil der Antwort

Und doch gibt es eine Ausnahme, die das „Ja“ rechtfertigt: tokenisierte Aktien. Dabei handelt es sich um digitale Abbildungen realer Aktien, die als Token auf einer Blockchain existieren. Plattformen wie Binance bieten diese Form von Aktien-Token an.

Tokenisierten Aktien sind Teil von RWAs (Real World Assets). Es wird versucht reale Güter und Produkte auf einer Blockchain abzubilden.

Diese Token versuchen den Kurs und teilweise auch die Dividenden echter Aktien wider zu spiegeln. Diese Token können also theoretisch auf einer Wallet gespeichert werden, genau wie Bitcoin oder Ethereum. Um genauer zu sein, handelt es sich um Token, die nach einen gängigen Tokenstandard wie ERC-20 auf einer Smart Contract Plattform laufen.

Beispiel: Du kaufst einen Apple-Aktien-Token auf Binance oder einer anderen Kryptobörse, der auf der Ethereum-Blockchain basiert. Diesen Token kannst du auf deine eigene Wallet übertragen – und damit außerhalb einer zentralen Börse verwalten.

Aber Achtung: Tokenisierte Aktien sind nicht echte Aktien

So innovativ dieses Modell ist – es hat erhebliche rechtliche und praktische Unterschiede zur echten Aktie:

  • Kein gesetzlicher Anlegerschutz: Während echte Aktien in einem Depot als sogenanntes Sondervermögen gelten und selbst bei Insolvenz deiner Bank sicher bleiben, gilt das nicht für tokenisierte Aktien.
  • Risiko bei kleineren Blockchains: Wenn die Blockchain, auf der dein Aktien-Token existiert, verschwindet oder kompromittiert wird, verlierst du möglicherweise deinen Zugang zum Vermögenswert.
  • Kein direkter Unternehmensbezug: Du bist nicht im Aktienregister eingetragen und hast keine direkten Aktionärsrechte (z.B. Stimmrecht oder Besuch der Hauptversammlung)

Für wen sind tokenisierte Aktien sinnvoll?

Tokenisierte Aktien können für Menschen in Ländern ohne Zugang zum traditionellen Finanzmarkt eine großartige Lösung sein. Beispielsweise in Teilen Afrikas, Asiens oder Südamerikas, wo Bankkonten und Brokerdienste schwer zugänglich sind.

Für Nutzer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz empfehle ich: Bleib beim traditionellen Weg, nutze Broker wie Trade Republic, wo deine Aktien sicher und rechtlich geschützt verwahrt werden.

Fazit: Aktien gehören (noch) nicht auf die Wallet

Wenn du also überlegst, deine Apple- oder Tesla-Aktien auf deine Hardware Wallet zu übertragen, dann muss ich dir mitteilen, dass dies nicht geht. Nur tokenisierte Aktien können auf Wallets gespeichert werden, und diese bringen ein eigenes Risikoprofil mit sich.

Mein Rat: Nutze Hardware Wallets für deine Kryptowährungen und seriöse Broker für deine Aktien. So kombinierst du das Beste aus beiden Welten. Schaue dich dafür auf meiner Webseite um!


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Betreiber und Gründer von Kryptokenner.de. Ich beschäftige mich seit 2014 mit Kryptowährungen. Der freiheitliche, philosophische Gedanke von Bitcoin hat mich zuerst begeistert, doch erst einige Zeit später habe ich das Potential in der Blockchain-Technologie verstanden. Mein Ziel ist es euch das sichere Investieren und den Nutzen von Kryptowährungen näher zu bringen. Mehr zu mir und dem Blog.