Bitcoin zu Weihnachten verschenken: Die besten Optionen und Praxistipps

Marco Schneekluth
9. Dezember 2025
Bitcoin
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Die Feiertage stehen vor der Tür und immer mehr Krypto-Interessierte überlegen sich, an ihre Liebsten Bitcoin zu verschenken. Doch wie stellt man eigentlich sicher, dass das Geschenk nicht nur freudig angenommen wird, sondern auch sicher ankommt und der Beschenkte damit etwas anfangen kann?

Nach elf Jahren eigener Bitcoin-Erfahrung und etlichen Krypto-Geschenken teile ich hier meinen Leitfaden, wie du deine Familie oder Freunde stressfrei und nachhaltig mit Bitcoin beschenken kannst.

Einleitung: Bitcoin als Geschenk. Chance und Herausforderung

Bitcoin zu verschenken ist ein originelles Geschenk, das häufig Neugier und Begeisterung weckt. Gleichzeitig steckt für viele Anfänger hinter dem digitalen Geld ein Buch mit sieben Siegeln und auch für Schenkende stellt sich die Frage: Welche Übergabeform ist sicher, verständlich und langfristig sinnvoll? In diesem Beitrag bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Möglichkeiten, samt persönlicher Erfahrungswerte zu Vor- und Nachteilen.

Verschiedene Wege, Bitcoin zu verschenken

Grundsätzlich gibt es zwei große Ansätze: Eigenverwahrung und Fremdverwahrung. Lass uns die gängigsten Methoden genauer beleuchten.

1. Bitcoin in Eigenverwahrung verschenken

Die Eigenverwahrung, also die Bitcoin liegen direkt unter Kontrolle des Beschenkten, ist der Königsweg für alle, die Wert auf echte Unabhängigkeit legen. Es gibt dabei verschiedene Varianten:

a) Paper Wallet

Ein Paper Wallet ist gewissermaßen ein ausgedruckter „Bitcoin-Geldschein“, auf dem öffentlich sichtbarer Schlüssel (Public Key) und geheimer Zugangsschlüssel (Private Key) stehen. Die Einrichtung ist simpel: Du generierst das Wallet, druckst es aus und sendest Bitcoin darauf. Anschließend reicht ein feierlicher Moment zur Geschenkübergabe aus.

Vorteile:

  • Simples, greifbares Geschenk, das sich gut überreichen lässt
  • Geringe technische Hürde für den Schenkenden

Nachteile:

  • Kaum geeignet für Einsteiger: Das spätere Einlösen ist komplex und sorgt fast sicher für Nachfragen Jahre später.
  • Nicht besonders sicher: Paper Wallets können verloren gehen oder kopiert werden.
  • Nicht mehr zeitgemäß: Es gibt inzwischen bessere Alternativen.

Fazit: Für den schnellen „Aha-Effekt“ und als Gimmick o.k., aber für echte Wertübergabe rate ich ab.

b) Hardware Wallet

Hardware Wallets sind kleine Geräte, die die privaten Schlüssel zur Kontrolle der Bitcoin sicher speichern. Beispielsweise der Ledger Nano S Plus (etwa 50 Euro) zählt zu den preiswertesten Modellen.

Vorgehen:

  • Hardware Wallet kaufen
  • Am besten komplett einrichten und mit dem gewünschten Bitcoin-Betrag befüllen
  • Backup (Seed Phrase) sichern, eventuell als Sicherheitskopie für den Beschenkten bereithalten
  • Ausführliche Anleitung dazulegen, wie Zugriff und ggf. späterer Verkauf funktioniert

Schaue dir meine zahlreichen Tutorial Videos auf meinem YouTube Kanal an.

Vorteile:

  • Sehr hohe Sicherheit in der Aufbewahrung
  • Kann als „haptisches Geschenk“ feierlich überreicht werden

Nachteile:

  • Etwas teurer unterhalb von 50 Euro verschenkter Bitcoin lohnt es sich kaum
  • Der Beschenkte muss mit dem Gerät, der Seed Phrase und dem Umgang vertraut gemacht werden (am besten Begleitdokument schreiben)
  • Idealerweise übernimmt der Schenkende zunächst ein Backup, da Anfänger häufig Hardware oder Seed verlieren könnten

Praxistipp: Verschenke Hardware Wallets vor allem bei höheren Beträgen (ab ca. 100 Euro) und richte sie gemeinsam oder im Vorfeld ein. Backup nicht vergessen!

c) Software Wallet

Eine Software Wallet ist eine App für das Smartphone oder den PC, mit der der Beschenkte sofort Bitcoin empfangen, aufbewahren und später weiterverwenden kann.

Vorgehen:

  • Kostenloses Bitcoin Wallet (z. B. BlueWallet, Muun oder Phoenix) herunterladen und gemeinsam mit dem Beschenkten einrichten
  • Sofort Bitcoin auf das neue Wallet senden. Ideal, wenn ihr gemeinsam am Tisch sitzt
  • Unbedingt die Seed Phrase (Backup-Schlüssel) sichern!

Vorteile:

  • Kostenlos, schnell eingerichtet, ideal für kleinere Beträge
  • Direktes Aha-Erlebnis: Der Beschenkte sieht sofort die BTC

Nachteile:

  • Gefahr des Vergessens beim Smartphone-Wechsel oder Neuinstallation
  • Ohne Backup sind die Bitcoin bei Geräteverlust weg
  • Erfahrung zeigt: Viele empfangene BTC werden Jahre später schlicht vergessen

Praxistipp: Nur empfehlenswert, wenn du mit der Person das Backup gemeinsam sicherst (Seed Phrase notieren). Alternativ für den schnellen Start, um das Thema anschaulich zu machen.

d) Bitcoin über das Lightning-Netzwerk verschenken

Muun Wallet

Das Lightning-Netzwerk erlaubt es, Bitcoin besonders schnell und mit sehr niedrigen Gebühren zu versenden. Technisch handelt es sich um eine zusätzliche Ebene („Layer 2“) über der Bitcoin-Blockchain.

Vorteile:

  • Geringste Gebühren, ideal für Kleinstbeträge (z. B. 10 bis 20 Euro)
  • Transaktionen sind sofort sichtbar

Nachteile:

  • Technologisch komplexer
  • Umwandlung zurück in Euro ist für Laien komplizierter
  • Die Technologie ist noch recht jung; unklar, ob das Ökosystem in vielen Jahren genauso funktioniert

Fazit: Für kleine Demonstrationsgeschenke geeignet, langfristig aber weniger sicher als eine Übertragung auf dem Bitcoin-Mainlayer.

2. Bitcoin in Fremdverwahrung verschenken (Kryptobörsen-Konto)

Die Fremdverwahrung bedeutet, dass die Bitcoin auf einem Konto bei einer Krypto-Börse (z. B. Kraken, Coinbase, Bitvavo) liegen. Der Zugang erfolgt klassisch per Website/App und Passwort.

Vorgehen:

  • Zusammen am Weihnachtsabend ein Konto bei einer regulierten Börse erstellen (Verifizierung meist automatisiert & schnell)
  • Den Bitcoin-Betrag auf das Kundenwallet überweisen
  • Übergabe erfolgt per App-Zugangsdaten

Vorteile:

  • Am zugänglichsten für Technik-Einsteiger (erinnert an Online-Banking oder Aktiendepot)
  • Wenig technisches Wissen nötig
  • Auch nach Jahren sind die Bitcoin oft noch auffindbar. Erfahrung zeigt, dass dies die beständigste Lösung ist

Nachteile:

  • Kein echter Besitz der eigenen Coins („not your keys, not your coins“)
  • Abhängigkeit von der Börse (z. B. Regulatorik, Geschäftsschließung)
  • Für größere Summen langfristig ungeeigneter als eigene Verwahrung

Praxistipp: Für Einsteiger und „normale Schenkkreise“ eine praktikable Option, besonders wenn es um das Heranführen an die Materie geht. Später kann immer noch die Übertragung auf ein eigenes Wallet erfolgen.

Option Gutschein und was du vermeiden solltest

Du könntest stattdessen auch einen symbolischen Gutschein verschenken, z. B. „Ich überweise dir 100 Euro in Bitcoin, sobald du mir deine Wallet-Adresse gibst“. Davon solltest du absehen, außer dein Gegenüber kennt sich bereits mit Wallets aus. Ansonsten sorgt das nur für zusätzliche Hürden und schrumpft die Freude am Geschenk.

Zusammenfassung & Empfehlungen

Nach über einem Jahrzehnt Erfahrung mit dem Verschenken von Bitcoin – an Anfänger wie Fortgeschrittene – lassen sich klare Empfehlungen ableiten:

  • Für Beträge ab ca. 100 Euro: Hardware Wallet verschenken, mit gemeinsamem Setup und Backup; dazu eine verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung beilegen.
  • Für kleinere Beträge: Software Wallet auf dem Smartphone einrichten, aber unbedingt die Seed Phrase sichern – sonst ist das Geschenk im Sande verlaufen.
  • Für absolute Neulinge oder technisch wenig affine Personen: Bitcoin über ein neu eingerichtetes Börsenkonto schenken, ggf. mit späterer Hilfe zur Übertragung auf die eigene Wallet. Das ist aus der Praxis heraus die „sicherste“ Lösung, was das Auffinden der Bestände auch nach Jahren angeht.
  • Paper Wallets, Lightning Wallets und reine Gutscheine: Nur im Ausnahmefall oder zu Demonstrationszwecken
  • Ganz entscheidend: Versetze dich immer in den Empfänger hinein. Für Laien gilt: Weniger Technik, mehr Betreuung und einfache Anleitungen.

Fazit: Freude schenken und Verantwortung übernehmen

Bitcoin zu Weihnachten zu verschenken ist mehr als das Weitergeben digitaler Werte. Es eröffnet vielen die Tür zu einer neuen Finanzwelt – vorausgesetzt das Geschenk ist praktisch gestaltet, sicher aufgehoben und verständlich erklärt. Überlege dir im Vorfeld, welcher Weg für die jeweilige Person am besten passt – und bleibe im Zweifelsfall als Ansprechpartner erreichbar. Dann wird das Krypto-Geschenk zum echten Mehrwert.

Tipp zum Schluss: Bereite immer eine kurze, leicht verständliche Anleitung vor und sichere ein Backup der Zugangsdaten. So bleibt die Freude am Bitcoin-Geschenk langfristig erhalten – für dich und deine Liebsten.


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Betreiber und Gründer von Kryptokenner.de. Ich beschäftige mich seit 2014 mit Kryptowährungen. Der freiheitliche, philosophische Gedanke von Bitcoin hat mich zuerst begeistert, doch erst einige Zeit später habe ich das Potential in der Blockchain-Technologie verstanden. Mein Ziel ist es euch das sichere Investieren und den Nutzen von Kryptowährungen näher zu bringen. Mehr zu mir und dem Blog.