Bitcoin gilt als das digitale Gold der modernen Finanzwelt, und während viele Kleinanleger in die Kryptowährung investieren, gibt es einige wenige Unternehmen und Privatpersonen, die enorme Mengen an Bitcoin halten. Die genaue Identifizierung der größten Bitcoin-Besitzer ist jedoch nicht immer einfach, da die Eigentümer viele Wallet-Adressen unbekannt sind. In manchen Fällen ordnen Medienberichte die Adressen oder deren Transaktionen sogar falsch zu.
So konsolidieren Börsen oder institutionellen Verwahrer ihre Bestände auf den Wallets, was von außen nach gigantischen Transaktionen weniger Teilnehmer aussieht. Tatsächlich gehören die Bitcoin-Bestände dann einer Vielzahl von Kunden. Einige Anbieter, die sich auf Blockchain-Analyse spezialisiert haben, vergeben eigene Labels für die Adressen, so dass schnell klar ist, dass es sich um Coinbase und Co. handelt.

Ein besonderer Fall ist der mysteriöse Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto, der insgesamt 1,1 Millionen Bitcoin besitzt. Diese Coins wurden jedoch seit der Entstehung des Netzwerks nie bewegt und sind auf verschiedene Adressen verteilt. Neben Satoshi gibt es zahlreiche große Akteure, darunter börsennotierte Unternehmen, Investmentfonds und Regierungen, die erhebliche Bitcoin-Bestände halten. In dieser Übersicht werfen wir einen Blick auf die größten bekannten Bitcoin-Besitzer und deren Einfluss auf den Markt.

Die 10 größten Bitcoin-Wallets
Die zehn größten Bitcoin-Wallets halten zusammen mehrere hunderttausend BTC und gehören überwiegend Kryptobörsen, Unternehmen und Behörden. Zu den größten aktiven Wallets gehören die Cold Wallets von Binance, der weltweit größten Kryptobörse. Die zwei größten Binance-Wallets enthalten zusammen über 400.000 BTC. Auch andere Börsen wie Bitfinex und Robinhood verwalten große Bitcoin-Reserven für ihre Kunden. Unternehmen wie MicroStrategy und Tether gehören ebenfalls zu den größten Bitcoin-Haltern, wobei ihre Bestände auf mehrere Adressen verteilt sind.
Während viele dieser Wallets gut dokumentiert sind, gibt es auch unbekannte Adressen, die große Mengen an BTC halten, aber deren Eigentümer nicht öffentlich bekannt sind. Diese könnten vermögende Investoren, frühe Bitcoin-Miner oder große private Fonds sein.
Diese Milliardäre besitzen (vermutlich) Bitcoin
Privatpersonen zu erfassen ist besonders schwierig, weil sie zumeist keine Offenlegungspflicht ihrer finanziellen Aktivitäten haben. Stattdessen ist man auf ihr Bekenntnis zu Bitcoin angewiesen. Ein weiterer Faktor, den wir in dieser Liste jedoch nicht berücksichtigen können, sind die Bitcoin-ETFs. Durch diese können vermögende Personen in Bitcoin investieren, ohne direkt BTC in einem Wallet zu halten. Zwar sind die ETFs auf die USA beschränkt, aber Milliardäre organisieren ihr Vermögen typischerweise über eigene Investmentfirmen, die für sie auch Geschäfte am US-Markt tätigen können. Wie viele Superreiche also auf Bitcoin setzen, wird aller Voraussicht nach nie vollständig erschlossen werden können.
1. Elon Musk – Tesla und SpaceX
Elon Musk, der exzentrische CEO von Tesla und SpaceX, ist bekannt für seine unvorhersehbaren Tweets zu Kryptowährungen. Im Jahr 2021 bestätigte Tesla einen Kauf von Bitcoin im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Später verkaufte das Unternehmen einen Großteil davon, hält aber laut den neuesten Berichten weiterhin eine Position. Musk selbst erklärte, dass er persönlich Bitcoin besitzt, neben Ethereum und Dogecoin.
Im Dezember 2024 wurde Musk der erste Mensch, dessen Vermögen die Marke von 400 Milliarden US-Dollar überschritt. Dieser finanzielle Aufstieg wurde durch den Erfolg seiner Unternehmen Tesla und SpaceX sowie durch seine Beteiligung an xAI begünstigt. Seine Unterstützung von Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, hat das öffentliche Interesse und die Akzeptanz digitaler Währungen maßgeblich beeinflusst.
In seiner Rolle als politischer Berater von US-Präsident Trump könnte er vielleicht einen Einfluss auf eine nationale Bitcoin-Reserve nehmen. Trump lässt das Thema von einem Ausschuss prüfen, der die Machbarkeit eines „digital asset stockpile“ untersuchen soll.
2. Michael Saylor – Der größte Bitcoin-Bulle aller Zeiten
Michael Saylor, Mitbegründer und Vorsitzender von Strategy, hat sein Unternehmen zu einem der größten institutionellen Bitcoin-Investoren gemacht. Das Unternehmen, das früher als MicroStrategy bekannt war, änderte im Februar 2025 seinen Namen in Strategy, um seinen Fokus auf Bitcoin und digitale Vermögenswerte zu unterstreichen. Die Firma besitzt mittlerweile über 499.000 Bitcoin, nachdem sie im Februar 2025 weitere 20.356 Bitcoin erworben hat. Saylors persönliche Bestände belaufen sich nach eigenen Angaben auf eine Summe, die im August 2024 etwa eine Milliarde US-Dollar wert war. Bereits 2020 hatte er öffentlich gemacht, dass er privat 17.732 Bitcoin hält.
Seine Strategie ist klar darauf ausgerichtet, Bitcoin langfristig als primäres Wertaufbewahrungsmittel zu nutzen. Er hat mehrfach betont, dass weder er noch sein Unternehmen beabsichtigen, ihre Bestände zu verkaufen. In Interviews erklärte er, dass er Bitcoin als eine Investition für die nächsten hundert Jahre sehe und sich nicht an kurzfristigen Marktbewegungen orientiere.
Michael Saylor kam im Jahr 2020 zu Bitcoin, nachdem er sich intensiv mit dem Wertverlust von Fiat-Währungen auseinandergesetzt hatte. In diesem Jahr entschied sich sein Unternehmen, erstmals 250 Millionen US-Dollar in Bitcoin als primäre Reserveanlage zu investieren. Dieser Schritt markierte den Beginn einer aggressiven Bitcoin-Strategie, die dazu führte, dass Strategy seine Bestände kontinuierlich durch verschiedene Käufe und Finanzierungsinstrumente ausbaute. Das Unternehmen finanziert seine Bitcoin-Käufe bis heute primär durch die Ausgabe von Wandelanleihen. Die Entscheidung zur Umbenennung in Strategy im Februar 2025 war ein weiterer Schritt, um die neue Unternehmensausrichtung sichtbar zu machen. Auch das neue Logo spiegelt diesen Wandel wider, da es ein stilisiertes „B“ enthält, das eine klare Referenz auf Bitcoin darstellt.
3. Tim Draper – Der Risikokapitalgeber mit Weitsicht
Der Milliardär Tim Draper gehört zu den ersten prominenten Bitcoin-Investoren. Bereits 2014 kaufte er 30.000 BTC, die aus der beschlagnahmten Silk-Road-Börse stammten. Seitdem hat er mehrfach betont, dass er Bitcoin langfristig hält und von dessen Potenzial überzeugt ist. Doch Draper investierte nicht nur in die Kryptowährung selbst, sondern auch in eine Vielzahl von Unternehmen, die die Blockchain-Technologie vorantreiben.
Über seine Risikokapitalgesellschaft Draper Associates und sein Draper Venture Network hat er zahlreiche Startups aus dem Krypto-Bereich unterstützt. Er erkannte früh das Potenzial von Coinbase, der heute führenden Krypto-Börse in den USA, und beteiligte sich an deren Wachstum. Auch in das französische Unternehmen Ledger, das sich auf die Entwicklung sicherer Hardware-Wallets spezialisiert hat, investierte er und förderte damit eine der wichtigsten Lösungen für die sichere Aufbewahrung von Kryptowährungen. Zudem war Draper einer der prominenten Unterstützer von Tezos (XTZ), das durch einen der größten ICOs der Geschichte bekannt wurde. Seine Beteiligung an Bancor (BNT), einem dezentralen Liquiditätsprotokoll, sowie an Unstoppable Domains, einem Anbieter für Blockchain-basierte, zensurresistente Domainnamen, zeigt, dass sein Interesse nicht nur dem Handel mit Kryptowährungen gilt, sondern auch der breiteren Infrastruktur einer dezentralisierten Finanzwelt.
4. Changpeng „CZ“ Zhao – Der Krypto-Milliardär
Als Gründer der weltweit größten Krypto-Börse Binance ist Changpeng „CZ“ Zhao einer der reichsten Menschen in der Branche. Zwar besitzt er offiziell viele Binance Coins (BNB), aber es wäre überraschend, wenn er nicht auch eine erhebliche Menge an Bitcoin hält. Da Binance täglich Milliarden in Bitcoin-Transaktionen abwickelt, ist sein direkter oder indirekter Besitz von BTC nahezu sicher. Doch CZs Weg in die Krypto-Branche begann lange vor der Gründung von Binance und zeigt, dass sein Erfolg nicht zufällig war.
Changpeng Zhao wurde in China geboren und emigrierte in den 1980er Jahren mit seiner Familie nach Kanada. Schon früh zeigte er großes Interesse an Technologie und studierte Informatik an der McGill University in Montreal. Nach seinem Abschluss arbeitete er für die Tokyo Stock Exchange und später für Bloomberg Tradebook, wo er Handelssysteme für den Hochfrequenzhandel entwickelte. Diese Erfahrungen halfen ihm später beim Aufbau von Binance.
Seinen ersten Kontakt mit Bitcoin hatte er um das Jahr 2013, als er von dem Konzept der Kryptowährung erfuhr. Fasziniert von der Idee eines dezentralisierten Finanzsystems, in dem traditionelle Banken und Regierungen keine Kontrolle über Geldflüsse haben, begann er, sich intensiv mit der Technologie zu beschäftigen. Noch im selben Jahr verkaufte er seine Wohnung in Shanghai und investierte den gesamten Erlös in Bitcoin – ein riskanter Schritt, der sich später als äußerst lukrativ erweisen sollte.
2017 wagte er schließlich den entscheidenden Schritt und gründete Binance. Die Börse startete mit einem ICO (Initial Coin Offering) für den Binance Coin (BNB), der dem Unternehmen in kürzester Zeit rund 15 Millionen US-Dollar einbrachte. Aufgrund der aggressiven Expansionsstrategie und der benutzerfreundlichen Handelsplattform wuchs Binance rasend schnell und überholte innerhalb weniger Monate etablierte Konkurrenten wie Coinbase und Bitfinex.
Auch wenn er offiziell keine großen Bitcoin-Bestände offenlegt, ist es nahezu sicher, dass er, neben BNB, eine erhebliche Menge BTC besitzt – nicht nur als Finanzanlage, sondern als Grundstein für seine Überzeugung, dass Bitcoin die Zukunft des Geldes ist.
5. Mark Zuckerberg – Versteckt er Bitcoin hinter Meta?
Mark Zuckerberg, der Gründer von Facebook (heute Meta), hat offiziell nie bestätigt, Bitcoin zu besitzen. Sein Interesse an Kryptowährungen wurde jedoch mit der Einführung des gescheiterten Libra-Projekts deutlich, welches kurz vor seinem Scheitern in Diem umbenannt wurde. Ein aufsehenerregender Hinweis auf sein mögliches Investment in Bitcoin wurde 2021 öffentlich bekannt, als er ein Bild seiner Ziegen „Bitcoin“ und „Max“ postete – möglicherweise eine Anspielung auf den Begriff Bitcoin-Maximalismus.
Zuckerberg gründete Facebook im Jahr 2004 und hat seitdem sein Vermögen erheblich gesteigert. Im Oktober 2024 galt er mit einem geschätzten Vermögen von 219 Milliarden US-Dollar als viertreichster Mensch der Welt. Dieser finanzielle Aufstieg ist hauptsächlich auf den Erfolg von Meta und seinen 13-prozentigen Aktienanteil am Unternehmen zurückzuführen. Im Laufe des Jahres 2024 verzeichnete die Meta-Aktie einen Anstieg von 83 %, was Zuckerbergs Vermögen erheblich steigerte.
Im Jahr 2019 initiierte Zuckerberg das Libra-Projekt, eine digitale Währung, die als globales Zahlungssystem dienen sollte. Anders als Bitcoin sollte Libra durch einen Korb von Fiat-Währungen gedeckt sein und ähnlich wie Stablecoins schnelle Zahlungen und einen stabilen Wert garantieren. Libra stieß jedoch auf massiven Widerstand, weil es in der Spitzenpolitik große Bedenken gab, dass Facebook zu mächtig werden könnte. Die Tatsache, dass Facebook wiederholt gegen Datenschutzgesetze verstoßen hatte, verstärkte damals den medialen Eindruck, dass Libra keine gute Idee war. Trotz Unterstützung namhafter Partner wie Vodafone, Visa und Mastercard stieß das Projekt auf erheblichen regulatorischen Widerstand und musste deshalb 2022 eingestellt werden.
6. Peter Thiel – Früher Bitcoin-Skeptiker, jetzt Investor
Peter Thiel, Mitgründer von PayPal und früher Investor in Facebook, hat im Laufe der Jahre sein Engagement im Bitcoin-Sektor erheblich ausgebaut. Obwohl er anfangs skeptisch gegenüber Bitcoin war, äußerte er später Bedauern darüber, nicht mehr in die Kryptowährung investiert zu haben. Sein Investmentfonds Founders Fund tätigte 2017 eine Investition von etwa 15 bis 20 Millionen US-Dollar in Bitcoin, die bis Januar 2018 aufgrund des Kursanstiegs auf mehrere hundert Millionen US-Dollar anwuchs.
Im Oktober 2019 investierte Thiel 50 Millionen US-Dollar in das Bitcoin-Mining-Unternehmen Layer1. Dieses in San Francisco ansässige Startup plante, eigene Stromstationen in West-Texas zu betreiben und dabei Solar- und Windenergie für den Mining-Prozess zu nutzen. Das Ziel von Layer1 war es, die Dominanz Chinas im Bitcoin-Mining-Sektor zu brechen und die USA als führenden Standort für diese Aktivitäten zu etablieren.
Im Dezember 2024 ging Thiel eine weitere Partnerschaft im Bitcoin-Mining-Bereich ein. Sein Investmentfonds Founders Fund unterstützte Block Green, eine Plattform, die maßgeschneiderte Finanzlösungen für Bitcoin-Miner anbietet. In Zusammenarbeit mit Meanwhile, einem von Sam Altman unterstützten Unternehmen, stellte Block Green einen revolvierenden Bitcoin-Kreditrahmen bereit, um Minern Betriebskapital für Investitionen in Mining- und KI-Infrastrukturen zu ermöglichen.
Diese Investitionen unterstreichen Thiels Engagement und Vertrauen in die Zukunft von Bitcoin und der damit verbundenen Infrastruktur, obgleich nicht bekannt ist, wie viel Bitcoin er noch konkret hält.
7. Warren Buffett – Er hält keine Bitcoin, profitiert aber davon
Der legendäre Investor Warren Buffett ist ein ausgesprochener Bitcoin-Kritiker. Er hat mehrfach betont, dass er Kryptowährungen für spekulativ hält und sie mit Begriffen wie „Rattengift hoch zwei“ und einem „Glücksspiel ohne inneren Wert“ abgetan. Buffett argumentiert, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen keine produktiven Vermögenswerte seien und keinen intrinsischen Wert hätten, da sie weder Zinsen noch Dividenden erwirtschaften. Im Gegensatz zu Unternehmen oder Immobilien könne Bitcoin keine Erträge generieren und sei daher allein von der Spekulation seiner Käufer abhängig. Er warnt zudem davor, dass sich Bitcoin-Investoren auf eine reine „Greater Fool Theory“ verlassen – also darauf, dass es immer jemanden gibt, der bereit ist, die Coins zu einem höheren Preis zu kaufen.
Trotz seiner scharfen Kritik gibt es jedoch Gerüchte, dass sein Unternehmen Berkshire Hathaway indirekt über eine Beteiligung an Bitcoin verfügt. Zwar meidet Buffett direkte Investments in Kryptowährungen, doch seine Investmentgesellschaft hat in Unternehmen mit starkem Krypto-Bezug investiert. Besonders auffällig war der Kauf von Anteilen an Nubank, einer der größten digitalen Banken in Brasilien, die auch Krypto-Dienstleistungen anbietet. Nubank hat frühzeitig Krypto-Produkte in ihr Portfolio aufgenommen und ermöglicht es Kunden, Bitcoin und Ethereum zu handeln. Dieser Schritt wirft Fragen auf, ob Berkshire Hathaway über solche Beteiligungen nicht doch indirekt vom Krypto-Sektor profitiert – eine ironische Wendung angesichts von Buffetts wiederholten Warnungen vor Bitcoin.
Ein weiteres Beispiel für Buffetts ambivalente Haltung gegenüber dem Finanzsektor mit Krypto-Bezug ist die Investition in StoneCo, ein brasilianisches FinTech-Unternehmen, das ebenfalls Berührungspunkte mit dem Kryptomarkt hat. Kritiker werfen ihm daher vor, dass er zwar öffentlich gegen Bitcoin wettert, aber dennoch in Unternehmen investiert, die von der Kryptowirtschaft profitieren. Dies legt nahe, dass Buffett zwar an der Technologie und den Unternehmen interessiert ist, aber Bitcoin selbst weiterhin für überbewertet hält und einen direkten Einstieg als zu riskant betrachtet.