Tangem Wallet Karten im Test: Mein ausführlicher Erfahrungsbericht

Marco Schneekluth
3. Oktober 2025

Bewertung Tangem Wallet

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Bedienung

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Sicherheit

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Die Auswahl an Hardware-Wallets für Kryptowährungen wächst stetig und mit ihr die Unsicherheit, welches Modell das richtige für die eigenen Ansprüche ist. Heute nehme ich für dich die Tangem Wallet Karten genauer unter die Lupe. Ich habe die Tangem Wallet Karten seit einigen Monaten im Einsatz, habe sie in der Praxis mit Kunden getestet und ziehe nun ein umfassendes Fazit. Dabei bewerte ich Design, Einrichtung, Sicherheit und Preis. Nach diesem Review solltest du entscheiden können, ob die Tangem Wallet Karten zu deinen Bedürfnissen passen.

Zwei Tangem Wallet Karten mit NFC-Chip
Zwei Tangem Wallet Karten mit NFC-Chip

Was sind die Tangem Wallet Karten?

Bei der Tangem Wallet handelt es sich um eine Hardware-Wallet, die in Form von Kreditkarten produziert wird. Die Karten ermöglichen dir die sichere Aufbewahrung und Verwaltung deiner Kryptowährungen, ähnlich wie bekannte Konkurrenten wie Ledger, Trezor oder Bitbox. Der große Unterschied: Die Bedienung erfolgt ausschließlich über dein Smartphone mittels NFC-Technologie (Near Field Communication). Es gibt verschiedene Sets mit zwei oder drei Karten und optional einem Tangem Ring.

NFC-Chip vom Tangem Ring ans Smartphone halten
Tangem Wallet gibt es auch als Ring.

Design und Lieferumfang

Die Tangem Wallet Karten bestechen durch ihr minimalistisches, elegantes Design: Schwarze Plastikkarten ohne sichtbare Technik, die in jedes Portemonnaie passen. Das unauffällige Erscheinungsbild bietet zugleich einen kleinen Sicherheitsvorteil. Für Außenstehende wirkt die Wallet wie eine ganz normale Bank-Karte, auf der eben auch problemlos hohe Kryptowerte liegen könnten.

Lieferumfang

  • Karten: Je nach Set zwei oder drei Stück (empfehlenswert sind drei, damit du zwei Backups hast).
  • Verpackung: Minimalistisch, stabil und schick.
  • Anleitung & Garantie: Ein paar Papierblätter, ansonsten alle Infos digital über die App.

Zusatz wie USB-Kabel, Batterien, Sticker und dergleichen sucht man vergeblich und nicht durch die Bedienung auch nicht notwendig.

Das Design ist durchdacht und die schlichte Verpackung gefällt.

Bewertung: 4/5 Sterne

Einrichtung & Bedienung

Hier kann Tangem wirklich punkten! Die Karten sind konsequent „Mobile First“ gestaltet und werden ausschließlich über dein Smartphone genutzt, egal ob iOS (Apple) oder Android. Dank des NFC-Chips genügt es, die Karte an die Rückseite deines Smartphones zu halten (vergleichbar mit kontaktlosem Bezahlen).

Einrichtung

Die Installation ist in wenigen Minuten erledigt. Im Vergleich zu anderen Hardware-Wallets, bei denen du teilweise 30 Minuten für die initiale Einrichtung einplanen musst, ist Tangem extrem schnell: In der Regel bist du nach 5 bis maximal 10 Minuten startklar.

Tipp: Halte dich an die Anweisungen der App – besonders beim Backup der Karten.

Bedienung im Alltag

Zur Bestätigung von Transaktionen oder um den Kontostand einzusehen, genügt ein einfacher Tap mit der Karte am Handy. Alles funktioniert über die übersichtliche, minimalistische Tangem-App. Eine Desktop- oder Web-App gibt es (noch) nicht, was konsequent auf mobile Nutzung abzielt.

Vorteile der Bedienung:

  • Sehr intuitive Nutzerführung
  • Mobiler Zugriff auf die eigene Wallet
  • Keine störenden Kabel oder zusätzliche Geräte

Die einfache, intuitive Bedienung ist die große Stärke der Tangem Wallet Karten.

Bewertung: 5/5 Sterne

Sicherheit & Datenschutz

Die Sicherheit ist bei Hardware-Wallets der entscheidende Faktor. Hier gibt es bei Tangem Licht und Schatten, aber leider auch ernst zu nehmende Kritikpunkte, sodass ich neutral-wertend bewerte.

Positiv:

  • Sicherer als reine Software-Wallets (wie z.B. MetaMask oder Exodus), da die Schlüssel niemals bzw. nie gewollt das Gerät verlassen (später dazu mehr).
  • Backup-Lösung durch mehrere Karten ist ein Plus.

Negativ:

1. Kein Display: Andere Hardware-Wallets wie Ledger oder Trezor bieten ein integriertes Display – hier überprüfst du die Zieladresse direkt am Gerät. Die Tangem Karten besitzen kein Display, weshalb du auf die Unversehrtheit deines Smartphones vertrauen musst. Das erhöht das Risiko von Angriffsvektoren (bspw. manipulierte Apps).

Tangem Wallet Coins empfangen
Tangem Wallet Coins empfangen

2. Sicherheitsvorfall 2025: Ein kritischer Fehler sorgte dafür, dass unter sehr speziellen Bedingungen die Seed-Phrase (die geheime Sicherheitskopie deiner Wallet) an den Tangem-Support übertragen werden konnte (Info auf Reddit). Tangem wird standardmäßig ohne Seed Phrase erstellt und der Nutzer musste diese Option erst explizit auswählen. Zwar waren nur sehr wenige Nutzer betroffen, aber ein solches Szenario ist für eine Hardware-Wallet ein erheblicher Makel. Tangem hat den Fehler offen kommuniziert und schnell behoben, ein Restrisiko bleibt.

3. NPM-Attacke (Software-Lieferkettenangriff): Attacken über manipulierte Softwarepakete sind generell bedrohlich. Bei Wallets ohne eigenes Display kannst du schwer überprüfen, ob die korrekte Zieladresse genutzt wird – im schlimmsten Fall landen deine Coins auf einer Adresse eines Angreifers.

4. Labor-Hack (Bruteforce): Im Labor schaffte es Donjon von Ledger, die Zugangscodes der Tangem-Karten per Bruteforce zu erraten, vorausgesetzt, jemand hat deine Karte physisch gestohlen und du nutzt einen unsicheren PIN. Theoretisch ist das Risiko gering, praktisch solltest du aber einen starken PIN verwenden.

Vergleich zu anderen Hardware-Wallets: Wenn du maximale Sicherheit möchtest, bieten aktuell Ledger, Bitbox und die neueren Trezor-Modelle solideren Schutz als Tangem.

Bewertung: 2/5 Sterne

Preis & Konkurrenzvergleich

Mit rund 55 US-Dollar (mit Rabatt-Code KRYPTOKENNER sogar noch günstiger mal 10% günstiger) sind die Tangem Karten preislich äußerst attraktiv. Besonders für Einsteiger und budgetbewusste Krypto-Fans ist das spannend, denn vergleichbare Modelle von Ledger oder Trezor kosten meist mehr.

Bewertung: 4/5 Sterne

Für wen ist die Tangem Wallet sinnvoll?

  • Perfekt für Einsteiger und Nutzer mit (sehr) wenig technischer Erfahrung. Die Einrichtung und Nutzung ist unschlagbar einfach.
  • Wer auf maximale Sicherheit setzt und sich mit Seed-Phrases auskennt, wird wahrscheinlich eher zum Ledger, Bitbox oder Trezor greifen.
  • Für alle, die ein günstiges, mobile-fokussiertes Hardware-Wallet suchen, ist Tangem definitiv einen Blick wert.

Mein Fazit

Die Tangem Wallet Karten schließen eine Lücke im Hardware-Wallet-Markt: Sie sind mobil, intuitiv und preiswert. Wenn du bisher aus Respekt vor komplizierten Seed-Phrases und technischer Überforderung keine Hardware-Wallet genutzt hast, kann Tangem für dich ein sinnvoller erster Schritt in Richtung Eigenverwahrung sein.

Stärken:

  • Kinderleichte Einrichtung und Bedienung
  • Kompaktes, stylisches Design
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Schwächen:

  • Keine unabhängige Überprüfung der Zieladressen durch fehlendes Display
  • Sicherheitsvorfälle in der Vergangenheit

Gesamtbewertung: 3/5 Sterne

Mein persönlicher Tipp: Wenn dir hohe Nutzerfreundlichkeit wichtiger ist als absolute State-of-the-Art-Sicherheit und du regelmäßig auf deine Wallet von unterwegs zugreifen möchtest, ist Tangem ein spannender Kandidat. Für größere Beträge und den langfristigen HODL empfehle ich weiterhin etablierte Geräte wie Ledger oder Bitbox, insbesondere für erfahrene Anwender. (Siehe mein Hardware Wallet Vergleich mit Links zu allen Reviews)


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Betreiber und Gründer von Kryptokenner.de. Ich beschäftige mich seit 2014 mit Kryptowährungen. Der freiheitliche, philosophische Gedanke von Bitcoin hat mich zuerst begeistert, doch erst einige Zeit später habe ich das Potential in der Blockchain-Technologie verstanden. Mein Ziel ist es euch das sichere Investieren und den Nutzen von Kryptowährungen näher zu bringen. Mehr zu mir und dem Blog.

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