Der Auszahlungstopp der drittgrößten Kryptobörse FTX setzt weiterhin die Kryptomärkte unter Druck. Nach und nach eröffnen sich die erschreckenden Ausmaße der Krise. Denn als am 09.11.2022 Binance Zugriff auf die Bücher von FTX bekommen hat, stand schon nach wenigen Stunden das fest, was viele Analysten als das Worst-Case-Szenario befürchtet haben. Binance hat eine Rettung der strauchelnden Kryptobörse ausgeschlossen.
Am Anfang hatten sie gehofft, FTX unterstützen zu können, doch die Probleme lägen außerhalb ihrer Kontrolle oder Fähigkeit zu helfen, so Binance auf Twitter
_Abbildung 1: Binance Stellungsnahme. Quelle: Twitter_
Schließlich bestätigte FTX-CEO Sam Bankman-Fried die schlimmsten Befürchtungen in einem offenen Brief an die Investoren.
Die Kryptobörse benötige kurzfristig 8 Milliarden USD Fremdkapital, sonst sei eine Insolvenz nicht abzuwenden. Damit ist die Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Situation vollends gestorben. Bitcoin stürzte zwischenzeitlich auf 15.800 USD ab.
Neben den vielen tausenden Individuen, die große Teile ihrer Einlagen auf FTX verlieren werden, wird diese Insolvenz auch zu unabsehbaren Kaskadeneffekten führen. Einerseits, weil viele private Firmen und einige Protokolle signifikante Summen bei FTX geparkt hatten, und andererseits, weil FTX und Alameda Research selbst auch Fremdkapitalgeber waren. Entsprechend verfügen die beiden Firmen über große Bestände an Kryptowerten aus Projekten, in die sie investiert hatten, insbesondere im Solana-Ökosystem. Sollte es zu einer gerichtlich verordneten Zwangsliquidierung kommen, wäre der Preisschock eines Abverkaufes der Positionen vor allem bei kleineren Projekten verheerend.
Der Analyst Jonas Betz von F5 Crypto erwartet in den kommenden Tagen weitere Turbulenzen und Unsicherheit.
Was genau passiert ist siehst du in diesem Video vom 09.11.2022