Binance steht nicht nur im Jahr 2023 in der Kritik. Unklare Regulierung, keine Bafin-Lizenz und immer wieder Probleme mit den Behörden in mehreren Ländern. In diesem Artikel schauen wir uns drei verschiedene Binance Alternativen an.
Binance Alternativen
In dem folgenden Artikel möchte ich dir die besten Binance Alternativen zeigen. Als wichtiges Kriterium gilt, dass nur Krypto Börsen und -Broker in Betracht gezogen werden, die echte Kryptowährungen zum Handel anbieten. Plattformen, die nur Zertifikate auf Kryptoassets anbieten, sind nicht empfehlenswert.
Bison App
Die Bison App ist eine deutsche Krypto-App der Börse Stuttgart, wo du verschiedene Kryptowährungen kaufen, verkaufen und verwahren kannst.
Wenn man es genau nimmt, dann ist Bison gar keine Krypto Börse, sondern ein Broker, welcher für dich im Auftrag Kryptowerte über die ebenfalls an die Börse Stuttgart angebundene Kryptobörse BSDEX kauft.
Die Bison App ist besonders auf deutschsprachige Kunden ausgerichtet. So ist die App, die du übrigens auch am Desktop über den Browser verwenden kannst, komplett in deutscher Sprache. Hervorzuheben ist auch, dass du per SEPA auf ein deutsches Konto deine Euros einzahlen kannst.
Die Euro-Guthaben werden durch den deutschen, lizenzierten Bankdienstleister Solaris SE verwahrt. Das ist vorteilhaft, denn dadurch greift auch die europäische Einlagensicherung für Beträge bis 100.000 Euro. Allerdings nur für Euro-Guthaben und nicht für Kryptowerte.
Bison verwahrt die Kryptowährungen bei einem weiteren Tochterunternehmen der Börse Stuttgart, der Blocknox GmbH. Da sowohl bei Bison als auch bei Blocknox die gleichen Personen die Geschäftsführer sind, kann man durchaus davon ausgehen, dass Bison die Krypto-Verwahrung inhouse und vermutlich auch mit den gleichen Mitarbeitern macht.
Funktional kann Bison nicht mit Binance mithalten. Es gibt viel weniger handelbare Assets, auch wenn die wichtigsten und größten Kryptowährungen natürlich dabei sind. Sehr schön ist allerdings die Sparplan-Funktion, die auch keinen Gebührenaufschlag veranschlagt.
Aber die Gebühren sind mit 1,25% deutlich teurer als die 0,10% von Binance.
Bison ist für erfahrene Trader durch die wenig zu handelnden Coins und die relativ hohen Gebühren nicht geeignet. Es lohnt sich nur für Nutzer, die großen Wert auf Benutzerfreundlichkeit und deutsche Sicherheitsstandards legen.
Weiteres zu Bison findest du in meinem Artikel zu meinen Bison App Erfahrungen.
Bitvavo
Bitvavo betreibt eine Kryptowährungsbörse mit Hauptsitz in den Niederlanden. Hier haben Kunden die Möglichkeit, mehr als 200 verschiedene Kryptowährungen mithilfe von Euro zu erwerben oder zu veräußern. Mit einem klaren Fokus auf dem europäischen Markt hat sich Bitvavo als Plattform etabliert, die sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Anwender geeignet ist.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 zeichnet sich die Börse durch niedrige Handelsgebühren aus, ähnlich einer Krypto Börse, während sie gleichzeitig eine hohe Benutzerfreundlichkeit wie bei Brokern aufweist.
Das gute vorneweg: Auch Bitvavo ist auf Deutsch verfügbar. Neben der Möglichkeit kostenlos per SEPA Ein- und Auszahlungen zu tätigen, kannst du auch per PayPal, Kreditkarte oder mit weiteren Zahlungsdienstleister dein Euro-Konto befüllen. Für PayPal-Einzahlungen wird allerdings eine hohe Gebühr von 2% fällig.
Auch auf Bitvavo gilt die europäische Einlagensicherung bis 100.000 Euro auf Euro-Guthaben. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist für mich die zusätzliche, freiwillige Absicherung der Kryptowährungen durch die Bitvavo-Kontogarantie (mehr dazu in meinem (Bitvavo Review).
Binance hat mit dem Secure Asset Fund for Users (SAFU) etwas Ähnliches, aber ich schätze Bitvavo als seriöseres Unternehmen ein, auch wenn die Kontogarantie noch nicht auf die Probe gestellt wurde.
Die Gebühren sind bei Bitvavo attraktiv und günstig und nur etwas höher als bei Binance. Die Gebühren starten bei 0,15% (bzw. 0,25% für Taker also Market Orders) und können bis auf 0,03% (bzw. 0,04% für Taker) gedrückt werden. Weitere Gebühren in Bezug auf das Halten der Kryptowerte gibt es nicht.
Auch die Auszahlungsgebühren für Kryptowerte sind vergleichbar günstig und enthalten nach meinen Tests keine versteckten Kosten.
Bitvavo hat nicht den Funktionsumfang von Binance, aber einige nette Funktionen wie Staking und Lending sind verfügbar. Darüber Hinaus habe ich erfahren, dass 2023 auch noch eine Sparplan-Funktion kommen soll.
Insgesamt ist Bitvavo eine Empfehlung für sicherheits- und kostenbewusste Anfänger bis Fortgeschrittene, die eine Binance Alternative suchen.
Kraken
Kraken ist eine US-amerikanische Krypto Börse, welches sich seit der Gründung im Jahr 2011 durch Seriosität, Kundennähe und Sicherheit auszeichnet. So wurde die Börse noch nie gehackt und konnte die Kundenassets immer sicher aufbewahren.
Die Benutzeroberfläche zählt nicht zu den intuitivsten in der Branche und ist auch nur auf Englisch verfügbar. Trotzdem hat Kraken früh sich auch auf die europäischen und deutschsprachigen Märkte konzentriert. So gibt es eine Vielzahl von direkten Euro-Handelsmärkten und die Möglichkeit, direkt, schnell und problemlos via SEPA ein- und auszuzahlen.
Neben der hohen Sicherheit sind außerdem die Audits der Kryptoassets (Proof Of Reserves) positiv hervorzuheben. Die Audits werden periodisch durchgeführt und zeigen dem Nutzer an, dass die Kryptowährungen tatsächlich im Besitz von Kraken sind. Gerade nach der Pleite und dem Betrug durch FTX ist dies wichtiger denn je.
Positiv hervorzuheben sind auch die günstigen Gebühren von 0,16% pro Trade, die geringer werden können, falls du ein höheres monatliches Handelsvolumen bei Kraken aufweist.
Staking kannst du ebenfalls auf Kraken für verschiedene Kryptowährungen durchführen. Solltest du generell Interesse am Ethereum Staking haben, dann empfehle ich dir meine Einführung und Übersicht zu dem Thema.
Insgesamt ist Kraken eine gute Binance Alternative, wenn du besonders Wert auf Sicherheit legst.
Fazit
Mit diesen drei Binance Alternativen solltest du nichts falsch machen. Die hohe Regulierung der gelisteten Anbieter sollte dich auch in Zukunft davor schützen die Börse nochmals wechseln zu müssen.
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