Bitcoin Transaktionsgebühren: Warum gibt es sie?

Das Versenden von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen ist normalerweise kostenlos.

Dennoch wird in der Wallet häufig automatisch eine Transaktionsgebühr angezeigt und abgerechnet wird. Diese Gebühren können recht unterschiedlich sein und bestimmen sich dynamisch durch Angebot und Nachfrage.

    Der Hauptgrund für Gebühren ist die begrenzte Blockgröße eines Blockchain-Netzwerkes. Bitcoin verfügt über eine Blockgröße von 1 Megabyte. Die Blöcke werden im Schnitt alle 10 Minuten erstellt, sodass eine maximale Begrenzung von sieben Transaktionen pro Sekunde entsteht.

    Viele BTC-Überweisungen kleinerer Beträge werden durch diese Gebühren unwirtschaftlich und viele Neulinge fragen sich in Zeiten von Paypal und anderen digitalen Zahlungsdienstleister (zurecht), warum man Bitcoin überhaupt für alltägliche Zahlungen benutzen sollte.

    P.S. Dazu ist mittlerweile das Bitcoin Lightning Network da.

    Um eine Transaktion innerhalb eines Blockchain-Systems (Bitcoin, Ethereum, etc.) zu versenden, wird üblicherweise eine Transaktionsgebühr fällig.

    Es gibt zwei Gründe dafür.

    Anreiz für Bitcoin Miner

    Erstens soll die Transaktionsgebühr den Minern (mehr zum Bitcoin Mining), also denjenigen, die die Transaktion validieren, einen Anreiz geben deine Transaktion zu bestätigen. Die Idee dahinter ist es, dass Miner bei zu vielen Transaktionen anhand der Gebühr entscheiden können, welche Transaktion in den unmittelbar nächsten Block eingebracht werden (es können nur eine gewisse Anzahl von Transaktionen pro Block gesendet werden. Sogenanntes Skalierungsproblem).

    Visualisierung des Mempools über ein Jahr Visualisierung des Mempools über ein Jahr

    Hier siehst du sehr schön, dass der Mempool nicht immer voll sein muss.

    Die „Warteschlange“ von Transaktionen, im engl. Mempool genannt, wird daher nach dieser Logik abgebaut. Doch die Transaktionsgebühr ist neben der generellen Block-Belohnung von zurzeit 6,25 BTC je Block, aber nur einer von zwei Anreizen für die Miner.

    Vermeidung von Spam

    Zweitens dient bei einigen Blockchains eine minimale Gebühr der Vermeidung von Spam. Sind Transaktionen komplett umsonst könnte ein Blockchain-Netzwerk mit Fake-Transaktionen zugemüllt werden.

    Minimale Transaktiongebühr (Bitcoin)

    Die minimale Transaktionsgebühr ist ein theoretischer Wert, der aussagt wie hoch die Gebühren für eine Bitcoin Transaktionsbestätigung im nächsten Block sind.

    Zu unterscheiden ist die Bestätigung von der Transaktion an sich, die sofort im Netzwerk in den Mempool (Warteschlange unbestätigter Transaktionen) übergeben wird. Die Bestätigung erfolgt in Blöcken (bei Bitcoin zirka alle 10 Minuten)

    Wie kann ich Bitcoin (BTC) ohne Transaktiongebühr versenden?

    Viele Wallets benutzen die minimale Transaktionsgebühr, um deine Transaktion in den nächsten Block unterzubringen. Häufig ist das aber gar nicht notwendig, weil es keine „Warteschlange“ von Transaktionen gibt, d.h. die Blockchain zur Zeit nicht ausgelastet ist oder weil deine Transaktion zeitunkritisch ist, d.h. die Transaktionsbestätigung muss nicht zwingend im nächsten Block erfolgen.

    Im ersten Schritt solltest du prüfen, ob deine Wallet dich die Transaktionsgebühren einstellen lässt.

    Meine Favoriten in dieser Hinsicht sind Electrum und Ledger Nano X. Wenn dies gegeben ist, probiere es doch nächstes Mal einfach mit einem kleinen Betrag aus.

    Exodus normale Bitcoin Gebühren Beispiel Exodus

    Was machen wenn man in der Wallet die Bitcoin Transaktionsgebühren nicht einstellen kann?

    Die meisten Bitcoin Wallets sind kostenlos, daher liegt es auf der Hand den gewünschten Betrag auf das neue Wallet zu transferieren. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit: Das Importieren der Private Key / privaten Schlüssel. Dies bietet sich an, wenn du über ein Bitcoin Paper Wallet verfügst oder ein Multi Asset Wallet (wie z.B. Exodus). So kannst du das Wallet wechseln, ohne tatsächlich eine Transaktion durchführen zu müssen.

    Bitcoin Transaktionsgebühren bei Exchanges / Börsen

    Leider bieten Börsen keine Möglichkeit Transaktionsgebühren bei Auszahlungen einzustellen. Mit Glück zahlst du hier „nur“ die minimale Transaktionsgebühr des jeweiligen Netzwerkes. Häufig wird hier aber einfach ein fester, pauschaler Betrag (der jeweiligen Währung) von der Börse einbehalten, der häufig über der minimalen Transaktionsgebühr liegt.

    Viele Börse argumentieren damit, dass sie unbedingt sicherstellen müssen, dass die Transaktionen schnellstmöglich abgewickelt werden (was nachvollziehbar ist). Trotzdem wäre hier zu mindestens eine Wahlmöglichkeit wünschenswert.

    Daher: Augen auf bei der Wahl der Kryptobörse und alle Kosten beachten (nicht nur Handelsgebühren).

    FAQ / Häufige Fragen zum Tool

    Welche Bitcoin Transaktionsgebühren soll ich wählen?

    Die empfohlene Bitcoin Transaktionsgebühr ist die günstigste Gebühr für eine Transaktion, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Bitcoin Blockaufgenommen wird.

    Bei einer geringeren Gebühr kann es sein, dass die Transaktion in den Bitcoin-Mempool aufgenommen wird und erst in späteren Bitcoin Blocks bestätigt wird. Die Höhe der Transaktionskosten wird gewöhnlicherweise in Satoshis per Byte berechnet. Eine Bitcoin Transaktion weist eine Größe von 224 Bytes (0,224 KB) im Median auf.

    Kann ich auch eine sehr geringe Transaktionsgebühr verwenden?

    Auf vielen Wallets können benutzerdefinierte Gebühren eingestellt werden. Die Tabelle hilft dir die ungefähre Wartezeit für die Bestätigung einer Transaktion zu kalkulieren.

    Bei nicht zeitkritischen Transaktionen ist es sogar empfehlenswert eine geringere Gebühr einzustellen. Es handelt sich um Vergangenheitswerte. Die Werte sind daher als Richtwerte anzusehen und keine Versicherung, dass die Transaktion nach X Minuten bestätigt wird.

    Was ist ein Satoshi?

    Ein Satoshi ist die kleinste Werteinheit im Bitcoin-Netzwerk. Die Gesamtanzahl von BTC-Einheiten ist auf knapp 21 Millionen Stück festgesetzt, wobei ein BTC acht Nachkommstellen haben kann und somit die effektive Anzahl an digitalen Einheiten knapp 2,1 Billiarden (2.099.999.997.690.000) beträgt.

    Diese kleinste Einheit wird zu Ehren des Erfinders Satoshi genannt.

    Daten von Mempool.space